Versicherungsaspekte bei der Integration von lebenden Materialien in Gebäuden

Ach, wie wäre es doch schön in einer Welt zu leben, in der nicht nur die Rede von Nachhaltigkeit ist, sondern es eine Selbstverständlichkeit ist, dass der Mensch und die Natur in Einklang leben. Wie schaut es in der Architekturszene aus? Und sind lebende Materialien, die dort ihren Einsatz finden auch immer gleich nachhaltig? In vielen Fällen von lebenden Materialien ist es tatsächlich der Fall, dass diese Nachhaltig sind. Doch welche Versicherungsaspekte bei der Integration von lebenden Materialien in Gebäuden gibt es zu beachten?

Versicherungsaspekte bei der Integration von "lebenden Materialien" in Gebäuden Titelbild
Julia Reusch
Julia Reusch

Wünschenswert wäre es, zumal gerade die Baubranche einer der schlimmsten Klimakiller ist. Nur Utopie? Oder vielleicht doch auch möglich mit unseren Ressourcen Haus zu halten und gegebenenfalls Umweltverträgliches entsprechend zu integrieren. Die Rede ist von lebenden Materialien, die die Architektur zum Leben erwecken und für eine zukunftsfähige Umwelt sorgen. Diese können sowohl funktionale sowie ästhetische Innovationen in Bauprojekten hervorbringen.

Wie soll das funktionieren? Indem die Forschung weiter in die Tiefe der möglichen lebenden Materialien geht. Einige innovative Ideen und erste Einsatzgebiete von nachhaltigen bzw. lebendigen Materialien finden deshalb bereits heute Ihren Einsatz in Architektur und Design, wie zum Beispiel die folgenden Möglichkeiten.

Versicherungsaspekte bei der Integration von lebenden Materialien: 

Altbekannt, unser Naturprodukt Holz: Mit der richtigen und verantwortungsvollen Bewirtschaftung von Hölzern ein wichtiger Bestandteil und wertvolle Rolle für Design und Architektur. Die Einsatzgebiete sind sehr vielschichtig nicht nur durch die strukturellen Eigenschaften, sondern auch die verschiedenen Holzarten lassen kreativen Spielraum für Architektur und die Designbranche.

Biologischer Zement befindet sich aktuell mitten in der Forschung und dennoch schon im Einsatz. Forschungsteams arbeiten auf Hochtouren, um den Anteil von versetztem Zement mit Mikroben oder biologischen Materialien zu vergrößern. Dadurch soll die klassische Produktion von Beton reduziert werden und die Umweltbelastung sinken.

Pflanzen finden immer mehr Einsatzgebiete in der Architektur. Sei es durch begrünte Fassaden, vertikale Gärten oder generelle Bepflanzung der Architektur. Dies reicht bis hin zu lebenden Wänden, welche wir vielerorts mittlerweile begegnen (leider auch immer mal „künstlicher Natur“). Diese Sorgen für klimatische Vorteile mit dem entsprechenden Effekt eines besseren Raumklimas. Pflanzen dienen auch immer mehr als Sonnenschutzsystem. Da die globale Erwärmung vor allem auch in Ballungszentren nicht Stopp macht, (Siehe hierzu auch unseren Blog Städtischer Wärmeinseleffekt – Was Architekten und Ingenieure tun können) sind Ideen und Projekte, die sich mit Sonnenschutz und Klimatisierung durch Pflanzen befassen durchaus sinnvoll.

Die Vielfalt von Algen mit den wandelbaren Eigenschaften sind mit großer Wahrscheinlichkeit ein gewinnbringender Rohstoff für die Zukunft. Dieser befindet sich aber noch in den Kinderschuhen. Allein die Vielzahl von unterschiedlichen Algenarten bietet viel Forschungsraum. Algenbiofilm im Einsatz in Fassaden sorgt beispielsweise bereits heute für bessere Luftqualität und Klimabedingungen in Großstädten. Außerdem können aus Algen Bio-Kunststoffe gewonnen werden. Und seit 2018 existiert als Vorzeigeprojekt das Algenhaus in Hamburg. Die Bioreaktorfassade ist dort Teil eines ganzheitlichen regenerativen Energiekonzepts. Hier geht es nicht nur um die „grüne“ Optik der Algen in der Fassade, sondern vielmehr um die Energiegewinnung, die dank der Mikroalgen eine erhebliche Menge an Biomasse pro Tag entstehen lassen.

Myzelium ist das Wurzelsystem von Pilzen und eignet sich dank seiner isolierenden und biologisch abbaubaren Gegebenheiten als wunderbares nachhaltiges Baumaterial. Man nehme pflanzliche Grundstoffe wie Hanf, Bambus oder Späne, füllt diese mit sterilisiertem Substrat sowie dem zerkleinerten Myzel auf und füllt diese in eine Plastiktüte. Binnen kurzer Zeit wächst das Myzel und bildet weiße Fäden. Der Pilz ernährt sich von Glucose, zieht sich durch den gesamten Beutel und verwebt sich mit den Grundstoffen wie ein Kleber. Das Gebilde der Fäden wird so stark und groß, dass es dann in eine Backform umgesetzt werden kann. Im Ofen erhitzt stirbt der Pilz – was bleibt, ist ein leichtes und dennoch stabiles Material. Der Forschungsbetrieb läuft auf Hochtouren, um hier noch bessere Ergebnisse in der Statik und Langlebigkeit zu erzielen.

Ausblick

Wow, da tut sich doch einiges auf dem Baumarkt. Nachhaltige Innovationen von lebenden Materialien sind auf dem Vormarsch. Scheinbar gibt es einiges, was die Baubranche für die Nachhaltigkeit tun kann. Heißt die Materialien können mehr und mehr zum Einsatz kommen. Und wie bei vielen Innovationen muss auch für die Sicherheit gesorgt sein, d.h. die Architekten, Innenarchitekten und Planer, welche auf innovative, nachhaltige Produkte setzen, sollten sich hierfür auch entsprechend absichern.

Wie könnte das aussehen?

Die Berufshaftpflichtversicherung ist zunächst für Planer, seien es nun Architekten, Innenarchitekten, Ingenieure und andere Fachplaner ein wichtiger und nötiger Schutz. Auf Grundlage der Planung von lebenden Materialien sollte der Planer vor Beginn eines entsprechenden Projekts unbedingt seinen Versicherungsagenten des Vertrauens frühzeitig zum gemeinsamen Austausch/Gespräch aufsuchen.

Auf Basis des Gesprächs sollte dann eine fundierte Risikoanalyse des Bauprojekts von Seiten der Versicherung abgeklärt werden. Gegebenen Falls muss die Berufshaftpflichtversicherung entweder Projektbezogen oder grundsätzlich angepasst werden. Zu klären ist zudem, ob die Versicherung spezifische Ausschlüsse aufgrund der gewählten „neuartigen“ Materialien auferlegt.

Für den Planer ist in der Folge wichtig ausreichend Nachweise zu sammeln, um im Fall der Fälle alles entsprechend dokumentieren zu können.

Fazit

Ein spannendes Thema sind „lebende Materialien“ allemal – doch so interessant diese für die Forschung sind, so risikoreich scheinen sie für die Versicherung. Doch das ist kein Grund, sich den Herausforderungen nicht zu stellen, denn die Versicherungsbranche ist auch gewillt, hier schnellstmöglich Lösungen für den Kunden bereitzustellen. Sie haben noch keinen Versicherungsagenten des Vertrauens? Dann freuen wir uns auf Sie auf Ihre innovativen Projekte. Sprechen Sie uns einfach an!

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