Wie versichere ich meine PV-Anlage richtig?

Wie versichere ich meine PV-Anlage richtig?

In der Bundesrepublik scheint der Trend zur eigenen PV-Anlage ungebrochen. Unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Festinstallation auf dem Dach handelt oder um ein simples, kleines Balkonkraftwerk – die Solarpaneele müssen so einiges abkönnen. So wirklich kostengünstig sind diese Anlagen nämlich nicht, sodass schnell die Frage aufkommt: Wie kann ich meine PV-Anlage richtig versichern? Vor allem dann, wenn du möglicherweise in einem etwas gefährdeterem Gebiet wohnst, in welchem beispielsweise Sturm und Hagel ein größeres Thema sind.

Doch es gibt noch eine Reihe weiterer Gründe, deine neue PV-Anlage richtig zu versichern, denn Risiken lauern bei exponierten Anlagen so gut wie überall. Eine generelle Versicherungspflicht für private PV-Anlagen besteht jedoch nicht.

PV-Anlage richtig absichern
Clemens Reusch
Clemens Reusch

Mögliche Schäden an einer PV-Anlage richtig absichern

Die exponierten Photovoltaik-Paneele auf dem Dach, freistehend oder auf dem Balkon bekommen in der Regel die volle Breitseite der Naturgewalten ab. Während die Lebensspanne eines Solar- oder PV-Moduls bereits mit bis zu 40 Jahren betitelt wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass in diesem langen Zeitraum eine von außen verursachte Beschädigung auftritt. Dabei gibt es gleich mehrere Möglichkeiten.

Sturm und Hagel sind das Schreckgespenst schlechthin und können eine PV-Anlage binnen weniger Sekunden in einen riesigen Scherbenhaufen verwandeln. Zugegeben, ganz so dramatisch ist es nicht, da die Module bei der Entwicklung mechanischen Belastbarkeitstests ausgesetzt werden und häufig stabiler als Dachziegel sind. Schäden sind aber dennoch nicht ausgeschlossen.

Während das bei einem auf dem Dach installierten System sehr unwahrscheinlich ist, sind frei stehende PV-Anlagen durchaus diebstahlgefährdet sowie anfällig für Tierbisse. Letzteres betrifft vor allem die Kabel.

Schneedruck, Wasser und Frost stellen nicht nur die Flächenbelastbarkeit der Module auf die Probe, sondern ebenfalls die Dichtheit aller exponierten Systeme. Eindringendes Wasser sorgt für Korrosion und vorzeitige Alterung von Komponenten.

Blitzschlag und Überspannung können nicht nur dem PV-Modul gefährlich werden, sondern allen damit verbundenen Geräten wie Wechselrichter und gegebenenfalls sogar dem Akku. Im schlimmsten Fall kommt es durch deine Anlage zu sogenannten Einkopplungen ins Stromnetz und folgend zu einem Stromausfall. Dafür bist du als Betreiber haftbar.

Infolge dessen können Kurzschlüsse am System auftreten und im ungünstigsten Fall andere, angrenzende Materialien in Brand setzen.

Last but not least kann es auch vorkommen, dass du die Anlage nicht wie vorgesehen bedienst und dabei ein (irreparabler) Fehler auftritt.

Wie du wahrscheinlich bereits ahnst, geht es bei einer Photovoltaikversicherung um weit mehr als nur die Absicherung gegen Hagel. Aus diesem Grund ist es ratsam, gemeinsam mit deinem Versicherungsmenschen die Anlage vor Ort zu besichtigen und auf Grundlage dessen eine kleine Risikoanalyse durchzuführen. Welches Ereignis kann bei dir eintreten? Welches ist äußerst unwahrscheinlich? Diese Fragen kannst du dann mit ruhigem Gewissen klären.

Betreiberhaftpflichtversicherung, Privathaftpflichtversicherung oder Risiko? – PV-Anlage richtig versichern

Da du selbst eine Photovoltaikanlage betreibst, bist du auch für Schäden an Dritten, welche durch deine Anlage verursacht wurden, haftbar. Nicht alles lässt sich dabei über deine Haftpflichtversicherung regeln. Es besteht aber in der Regel die Möglichkeit, das Haftpflichtrisiko deiner PV-Anlage in eine bereits bestehende Privathaftpflicht zu integrieren.

Die Betreiberhaftpflicht deckt üblicherweise alle durch die Photovoltaikanlage verursachten Schäden ab, die gegenüber einem Dritten entstehen. Grob lässt sich das Risiko in drei Teilbereiche gliedern:

  • Personenschäden (jemand gerät in den Stromkreis)
  • Sachschäden (PV-Modul fällt auf Autodach)
  • Einleitungsschäden (gegebenenfalls Schaden auf Seite des Netzbetreibers)

Achte beim Abschluss einer Betreiberhaftpflichtversicherung unbedingt darauf, sämtliche abgedeckte Schäden noch einmal genau durchzugehen. Solltest du dich für die Zusatzklausel in deiner Privathaftpflicht entscheiden, stelle unbedingt sicher, dass diese auch Schäden aus gewerblicher Tätigkeit deckt. Sobald du nämlich deine Anlage gewerblich, also mit Gewinnabsicht betreibst und damit regelmäßige Einkünfte erwirtschaftest, ist es möglich, dass du ein Gewerbe anmelden musst und dabei möglicherweise deine Privathaftpflicht aussteigt.

So sicherst du einen möglichen Ertragsausfall deiner PV-Anlage ab

Während eine kleinere PV-Anlage vielleicht gar nicht mit der Absicht, Gewinne einzufahren, installiert wurde, kann das bei größeren Projekten durchaus der Fall sein. Deine Paneele liefern mehr Strom, als du tatsächlich verbrauchen kannst und du wirst dafür vom Netzbetreiber vergütet? Du refinanzierst deine neue PV-Anlage über die Einspeisevergütung? In diesen Fällen ist es ganz besonders wichtig, kontinuierlich Strom zu erzeugen und die Anlage möglichst reibungslos zu betreiben.

Aus diesem Grund kann eine Photovoltaik-Ertragsausfallversicherung eine gute Wahl sein, mit der du deine teure Investition bestmöglich absichern kannst. Hier gilt es, genau hinzusehen, denn viele PV-Versicherungen versichern lediglich das Objekt selbst, nicht aber dessen kontinuierlichen Ertrag. Dafür benötigst du eine Versicherung, welche die Mindererträge deiner PV-Anlage abdeckt.

Photovoltaikanlage in die Gebäudeversicherung mit aufnehmen

Ein weiterer praktischer Weg, deine neue PV-Anlage gut abzusichern, ist jener, in der du einfach deine Gebäudeversicherung erweiterst. Dadurch entfällt ein weiterer Versicherungsvertrag und du kannst gegebenenfalls sogar Kosten einsparen. Hier gilt jedoch, erst einmal die konkreten Klauseln des bestehenden Vertrages zu studieren, denn möglicherweise sind Schäden an deiner Anlage bereits gedeckt. Ist das nicht der Fall, solltest du die Grenzen kennen. Ab einer bestimmten kWp-Leistung (Kilowatt-Peak, maximale Leistung der Anlage) kann deine PV-Anlage möglicherweise nicht mehr mit in die Gebäudeversicherung aufgenommen werden. Sprich dafür am besten mit deiner Versicherung.

Achtung: Innerhalb der Gebäudeversicherung besteht meist aber nur Versicherungsschutz für die versicherten Gefahren der Gebäudeversicherung. Die PV-Anlagenversicherung ist da die weitergehende Deckung.

Sonderfall Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerke sind Kleinanlagen mit einer in der Regel wesentlich geringeren Leistung als Installationen auf Dach oder Freiland. Werden die Grenzen von zwei Standardmodulen beziehungsweise vier kleinformatigen Modulen sowie eine Wechselrichterleistung von 600 Watt nicht überschritten, springt im Normalfall die Hausratversicherung für Schäden an der Anlage ein.

Dabei ist es ratsam, deine Versicherungssumme zu kontrollieren und diese gegebenenfalls etwas anzupassen, um das Risiko einer Unterversicherung ausschließen zu können. Sobald deine PV-Anlage über die Hausratversicherung abgedeckt ist, springt diese auch für Elementar-, Überspannungs- und Blitzschäden ein.

Wie soll ich meine PV-Anlage richtig versichern?

Die Möglichkeiten, deine neue oder bereits bestehende Anlage angemessen zu versichern, sind genau betrachtet vielfältig und mit ein paar Fallstricken verbunden. Du möchtest ruhigen Gewissens die gesamte Lebensspanne deiner Anlage ausnutzen? Sprich mit uns. Wir sorgen dafür, dass deine Photovoltaik bestmöglich abgesichert ist.

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