Heizen mit Holz und Strom: Das musst du versicherungstechnisch beachten

Heizen mit Holz und Strom: Das musst du versicherungstechnisch beachten

Die Heizsaison ist spätestens nach der ersten Kältewelle hier in Deutschland voll im Gange. Und verständlicherweise wird aufgrund der hohen Öl- und Gaspreise vermehrt auf Alternativen gesetzt. Dass diese nicht immer der optimale Weg sind, liegt meist auf der Hand. Trotzdem ist das Heizen mit Holz und Strom gegebenenfalls sogar oft kostengünstiger. Dabei gibt es jedoch trotzdem, nicht nur versicherungstechnisch, einige Dinge zu beachten.

Heizen mit Holz und Strom
Julia Reusch
Julia Reusch

Heizen mit Holz: Wohlige Wärme mit gewissem Risiko

Gerade dann, wenn du einen Holzofen oder Kamin zum Heizen nutzt, ist zuallererst eine Brandschutz- beziehungsweise Feuerversicherung unverzichtbar. Meist findest du diese kombiniert mit anderen Gebäudeversicherungen wie Sturmschaden-, Leitungswasser- oder Hagelversicherungen. Diese Variante der Versicherung ist beispielsweise bei darlehenfinanzierten Gebäuden ohnehin verpflichtend vorgeschrieben, denn im schlimmsten Fall ist der gesamte Wert des Gebäudes verloren.

Nichtsdestotrotz solltest du vor der Inbetriebnahme eines holz- oder kohlebefeuerten Ofens sichergehen, dass deine Versicherung entsprechende Schäden abdeckt. Nimm dafür am besten einfach Kontakt mit deinem Versicherungsmenschen auf und lass dir das noch einmal bestätigen. Verglichen mit einer konventionellen Wohngebäudeversicherung sind Schäden in einer Feuerversicherung detaillierter definiert, sodass eventuell auch Folgeschäden ausreichend abgedeckt sind.

Achtung: Da es nicht immer gleich brennt, sollte deine Feuerversicherung auch folgende Punkte enthalten:

  • Rauch- und Rußschäden (ohne Schadenfeuer)
  • Überspannungs-, Überstrom- und Kurzschlussschäden durch Blitz
  • Nutzwärmeschäden
  • Implosion, Verpuffung, Schäden durch Blindgänger
  • Seng- und Schmorschäden

Da diese Schäden richtig teuer werden können sollten diese unbedingt vereinbart sein und keine prozentuelle oder sonstige Begrenzung haben, da ein Schaden ansonsten ordentlich kosten kann.

Voraussetzung hierfür ist aber, dass du bestimmte Vorsichtsmaßnahmen und Brandschutzaspekte berücksichtigst, wie etwa:

  • Mindestabstände des Ofens zu brennbaren Materialien
  • Installation einer Funkenschutzplatte bei Laminat, Parkett oder Teppichböden
  • Abnahme durch den Schornsteinfeger und mindestens jährliche Kontrolle durch diesen

Baust du nachträglich einen Ofen in deine eigenen vier Wände, solltest du das neben dem Schornsteinfeger auch deiner Versicherung mitteilen. Dadurch kommst du nicht nur deiner Sorgfaltspflicht nach, sondern kannst gegebenenfalls auch eine Unterversicherung ausschließen. Bei korrekter Versicherung springt diese sogar für Folgekosten an unbeweglichen Teilen wie Boden und Decke sowie dadurch verursachte Mietausfälle und, wenn notwendig, Ersatzunterkünfte.

Hinweis: Ein (neuer) Kaminofen kann einen bereits bestehenden Versicherungsschutz aufheben, wenn du diesen grob fahrlässig betreibst. Hast du den Ofen beispielsweise selbst installiert und das nicht dem Schornsteinfeger gemeldet, kann bereits hier die Versicherung im Schadensfall aussteigen.

Heizen mit Strom: Die oftmals teure Notlösung

Elektrische Heizungen sind in vielen Fällen eine Notlösung, vor allem in Szenarien, in denen es schnell gehen muss. Ganz unkompliziert lassen sich damit Räume temporär beheizen. Die ersten Probleme entstehen aber möglicherweise bereits, wenn du zwei Räume gleichzeitig beheizen möchtest und der Sicherungsautomat wegen Überlastung des Stromkreises auslöst. Was im kleinen Maßstab vielleicht ganz passabel funktioniert, wird spätestens dann zum Problem, wenn in deiner Straße jeder zweite Haushalt diese Geschütze auffährt. Dann ist nämlich Blackout.

Die Brandgefahr geht bei Elektroheizungen außerdem nicht nur vom Gerät selbst aus, sondern auch von dessen Anschlussleitungen. Werden diese überlastet, erwärmen sich diese, können schmelzen und letztendlich einen Kurzschluss mit Brandfolge verursachen. Nicht nur aus diesem Grund solltest du beim Heizen mit Strom auch bestimmte Regeln einhalten.

  • Achte auf Mindestabstände zu brennbaren Materialien und trockne keinesfalls Wäsche auf den Geräten.
  • Behalte die Anschlussleistung im Auge. Verzichte, wenn möglich auf Verlängerungskabel und Steckdosenleisten, vor allem, wenn du das Gerät im Dauerbetrieb oder für längere Zeit nutzt.
  • Reinige die Geräte regelmäßig, sodass die heiße Luft ungehindert entweichen und sich kein Staub entzünden kann.

Anders als bei (Kamin-)Öfen musst du bei der Nutzung einer Elektroheizung nicht unbedingt mit deiner Versicherung Rücksprache halten. Trotzdem ist es ratsam, lieber einmal mehr die Versicherungsbedingungen deiner Wohngebäude- und Hausratversicherung durchzugehen, sodass du auf der sicheren Seite stehst, sollte doch einmal etwas passieren.

Finger weg von „Wunderdingen“

Zahlreiche dubiose Shops im World Wide Web aber auch die großen Baumärkte, Discounter und Einrichtungshäuser bieten häufig vermeintliche Top-Neuheiten an – die das Heizen mit Holz und Strom ermöglichen. Diese können der Beschreibung nach physikalische Grundgesetze aushebeln und Heizkosten auf ein Minimum reduzieren.

  • Meist handelt es sich bei diesen Produkten eher um Täuschungen, denn zum Beispiel mit einem Teelicht-Ofen lässt sich in der Regel kein bewohnbarer Raum heizen.
  • Smarte Thermostate sind überaus praktisch, keine Frage. Damit kannst du aus der Ferne deine Heizkörper steuern. In der Regel kannst du aber auch einen Zeitplan direkt bei deiner Heizung einstellen.
  • Mini-Keramikheizlüfter ohne Kabel direkt zum Einstecken in die Steckdose sind in der Regel viel zu leistungsschwach, um die Umgebung merkbar aufzuheizen.
  • Sogenannte Heizkörperverstärker, mit Ventilatoren bestückte Leisten zur Montage am Heizkörper, sorgen zwar für erhöhten Luftaustausch, benötigen aber selbst auch Energie. Lieber etwas Freiraum rund um den Heizkörper schaffen, dadurch kann die Luft auch besser zirkulieren.

Tipps für richtiges Heizen mit Strom oder Holz

Heizen mit Strom oder Holz sollte in der Regel eigentlich nur eine Not- oder Übergangslösung sein, da Ersteres absolut ineffizient ist und Letzteres zu einer erhöhten Feinstaubbelastung führt. Trotzdem sind beide Heizungstypen gerade aktuell häufig vertreten und lösen im Moment Gas- und Ölheizungen ab. Mit ein paar Tipps und Tricks kannst du dabei die Sicherheit erhöhen und Heizkosten sparen.

  • Achte darauf, dass dein Heizer oder Ofen keinesfalls durch irgendwelche Gegenstände abgedeckt wird. Trockne auch keinesfalls Wäsche in deren unmittelbarer Nähe. Neben Brandgefahr holst du dir dadurch nämlich auch das Risiko von Schimmelbildung ins Haus.
  • Gerade bei elektrischen Heizungen hast du den Vorteil, ganz flexibel heizen zu können. Heize daher nur genutzte Räumlichkeiten auf die gewünschte Temperatur auf. Sorge aber gleichzeitig dafür, dass kein Wohnraum unter 15 Grad fällt, da sonst ebenfalls Schimmel entstehen kann.
  • Während mittlerweile sogar elektrische Fußbodenheizungen nachgerüstet werden können, ist es in diesem Fall sinnvoll, auf Teppiche zu verzichten. Diese beeinflussen nicht nur dein Kälteempfinden, sondern reduzieren die Leistung der Heizmatten in Form eines Hitzestaus zwischen Modul und Teppich.
  • Richtiges Anheizen will gelernt sein. Achte beim Zünden eines Feuers darauf, dass sich keine Ascherückstände im Brennraum befinden. Sorge außerdem für gute Luftzufuhr, bis sich ein schöner Glutstock gebildet hat. Erst dann kannst du reduzieren, sodass dein Feuer länger brennt. Übertreibe es außerdem nicht mit Anzündhilfen. Weniger ist oftmals mehr.
  • Gerade bei älteren Öfen und bereits nicht mehr ganz dichten Ofenrohren kann nicht nur Rauch beim Anzünden, sondern Feinstaub im Betrieb entweichen. Dieser verringert nicht nur die Luftqualität, sondern kann außerdem zu Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
  • Selbstredend solltest du nur Holz oder geeignete Brennstoffe nutzen und keinesfalls Müll verbrennen. Das ist nämlich nicht nur gefährlich und strafbar, sondern kann deinen Ofen massiv schädigen.
  • Nimm Holzöfen keinesfalls selbst in Betrieb, ohne diesen vorher durch den Schornsteinfeger abgesegnet zu haben. Achte außerdem auf eine regelmäßige Wartung durch diesen.

Du bist dir nicht zu 100 % sicher, ob du alles richtiggemacht hast und sträubst dich immer noch davor, deinen neuen Holzofen endlich in Betrieb zu nehmen? Sprich uns einfach an, gemeinsam klären wir, ob du ausreichend gegen etwaige Schäden versichert bist.

Nicht suchen, sondern finden.

Scan the code

MÖCHTEST DU UNS SCHON VERLASSEN?

FALLS DU FRAGEN HAST, KONTAKTIERE UNS DOCH EINFACH!

06103 - 38 64 33 5

MÖCHTEST DU MIT UNSEREM NEWSLETTER AUF DEM LAUFENDEN BLEIBEN?