Saisonkennzeichen oder Jahreszulassung: Motorrad-Entscheidungen auf der Überholspur!
Einen freundlichen Motorradfahrer erkennt man bekanntlich an den Fliegen zwischen den Zähnen. Aber woran erkennt man einen cleveren Motorradfahrer? Am Saisonkennzeichen? Im Frühling steigen nicht nur die Temperaturen, auch die Anzahl der Zweiräder auf Deutschlands Straßen nimmt zu. Ob Chopper, Naked Bike, Tourer, Supersportler oder Enduro – Für jeden Fahrer und jedes Gelände gibt es den passenden Motorrad-Typ. So unterschiedlich diese Typen sind, so vielzählig sind die Möglichkeiten das eigene Zweirad zu versichern. Am Anfang steht die wichtige Entscheidung, ob du für dein Motorrad ein Saisonkennzeichen oder eine Jahreszulassung wählen solltest.
Das Saisonkennzeichen
Bei der Frage “Saisonkennzeichen oder Jahreszulassung Motorrad” bietet das Saisonkennzeichen die Möglichkeit, dein Fahrzeug nur während einer bestimmten Zeit im Straßenverkehr zu nutzen.
In welchen Monaten das Motorrad mit einem Saisonkennzeichen zugelassen werden kann, ist nicht vorgeschrieben. Der Zeitraum kann vom Halter nach eigenem Ermessen gewählt werden. Die meisten Fahrer legen den Saisonstart auf März und das Ende auf Oktober. Doch du kannst die Gültigkeit entsprechend deiner Nutzung selbst festlegen. Der mögliche Zeitraum liegt zwischen 2 und 11 Monaten. Innerhalb dieses Zeitraums ist keine Unterbrechung möglich.
Der Vorteil eines Saisonkennzeichens liegt auf der Hand: Du sparst Geld, da du nur für den Zeitraum zahlst, in dem du das Zweirad nutzt. Das gilt für die Kfz-Steuern und die KFZ-Versicherung.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile zu beachten. Zum Beispiel darf das Motorrad außerhalb des festgelegten Zeitraums nicht genutzt werden, auch nicht für kurze Fahrten. Zudem musst du das Fahrzeug in einem abgeschlossenen Raum oder auf einem privaten Grundstück abstellen, wenn es außerhalb des Zeitraums nicht genutzt wird – sonst droht ein Bußgeld.
Weiterhin solltest du einkalkulieren, dass du bei einer Anmeldung von weniger als sechs Monaten pro Jahr keine Hochstufung in der Schadenfreiheitsklasse erhältst. Das heißt: Selbst, wenn du in der Zeit unfallfrei fährst, wirst du im nächsten Versicherungsjahr nicht in eine bessere SF-Klasse eingestuft.
Übrigens: Auch im Ruhezeitraum besteht weiter Versicherungsschutz innerhalb der Kfz-Haftpflicht und Teilkaskoversicherung – vorausgesetzt, das Kfz wird in einer Garage oder einem umfriedeten Gelände abgestellt.
Insgesamt bietet ein Saisonkennzeichen im Vergleich zu einer Jahreszulassung jedoch eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen, wenn man sein Motorrad nur saisonal nutzt. Ein solches Kennzeichen sollte jedoch nur genutzt werden, wenn man sicherstellt, dass das Fahrzeug außerhalb des festgelegten Zeitraums nicht genutzt wird und sicher abgestellt ist.
Achtung: Das Saisonkennzeichen ist nicht zu verwechseln mit dem Kurzzeitkennzeichen. Dieses ist maximal für 5 Tage gültig und dient für Probe- und Prüfungsfahrten. Auch für die Überführung eines neu gekauften Motorrads ist es geeignet, aber nicht für den längeren Gebrauch. Kurzzeitkennzeichen besitzen am rechten Rand ein gelbes Feld, auf dem das Ablaufdatum des Zeitraums vermerkt ist.
Vollkasko oder nur Teilkasko? Vielleicht sogar nur Haftpflicht?
Während die Haftpflichtversicherung für jeden Motorradfahrer verpflichtend ist, ist eine Kaskoversicherung individuell abzuschließen. Die Kaskoversicherung ersetzt in der Regel den Wiederbeschaffungswert des Bikes.
Eine Teilkasko-Versicherung bietet Schutz bei Beschädigung des Motorrads durch
- Sturm, Hagel, Blitz, oder Überschwemmungen
- Brand, Kabelkurzschluss, Explosion
- Glasschäden von Lampen, Blinker oder Windschutz
- bei Marderbissen
- Schäden, die durch Unfälle mit Haarwild entstanden sind
- Diebstahl (auch von Fahrzeugteilen)
Koffer-Systeme, Top-Case, Navi und Sportauspuff
Was ist mit meinen Anbauteilen wie Sportauspuff, Navi oder auch meinem Gepäck? Über die Teilkasko sind auch fest verbaute und gesicherte Anbauteile wie Koffersysteme oder der Sportauspuff versichert. Gegenstände, die sich in Tankrucksäcken oder Gepäckrollen befinden oder der Motorradhelm, der am Motorrad befestigt wurde, sind allerdings ausgeschlossen. Solltest du deine Maschine durch einen selbstverschuldeten Sturz beschädigen, leistet die Teilkaskoversicherung ebenfalls nicht. Um auch in diesem Falle abgesichert zu sein, musst du eine Vollkaskoversicherung für dein Motorrad abschließen.
Wer das Motorrad im Frühjahr wieder rausholt, sollte auf keinen Fall aufsteigen und gleich wieder losfahren. Vor der ersten Ausfahrt sollte unbedingt ein gründlicher Frühjahrscheck der Technik erfolgen.
Der Frühjahrs-Check für dein Bike
- Betriebsflüssigkeiten prüfen
- Batterie laden und kontrollieren
- Luftfilter reinigen
- Kette fetten und spannen
- Mechanik der Räder überprüfen
- Sicherheitssysteme und elektrische Anlagen überprüfen
- Reifenprofil messen
- Reifenluftdruck überprüfen
- Reifengummi auf Beschädigungen untersuchen
- Bremsbeläge und Bremse testen
- Benzinstand überprüfen
- Maschine gründlich reinigen
- Schutzkleidung und Helm auf Schäden untersuchen
- TÜV/AU und Zulassung checken
Bei den ersten Touren des Jahres solltest du es langsam angehen lassen. Viele Straßen sind im Frühjahr mit Schlaglöchern und Splitt der Winterstreu übersät. Zudem ist die Haftung der Reifen bei noch kühleren Asphalttemperaturen nicht optimal. Gerade in Kurven kann das gefährlich werden – hier ist also Vorsicht geboten.
Du und dein Motorrad sind aus dem Winterschlaf erwacht? Bei der Entscheidung zwischen Saisonkennzeichen oder Jahreszulassung Motorrad hast du deine Entscheidung auch schon gefällt? Warte nicht länger, wir sind schneller als die Polizei erlaubt. Melde dich noch heute!