Architekten der Moderne: Geniale Köpfe, große Werke

Wer sind eigentlich die prägenden Architekten der Moderne, die die angehenden Architekten und Ingenieure inspirieren und vielleicht sogar dazu motivieren, eines Tages in die Fußstapfen ihrer Vorbilder zu treten? Werfen wir einen Blick auf einige herausragende Persönlichkeiten, die die Architektur maßgeblich geprägt und entscheidende Impulse für die Zukunft gesetzt haben.

Unsere erste Station führt uns nach Barcelona – zu unseren europäischen Freunden in Spanien. Welchem Architekten ist es zu verdanken, dass ein Teil der Stadt im Jahr 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde – und bis heute sogar noch im Bau ist?

Berühmte Architekten Titelbild
Julia Reusch
Julia Reusch

Antoni Gaudí (1852 – 1926)

Antoni Gaudí hat das ursprüngliche Projekt der Sagrada Família nach einem Jahr übernommen. Die Ideen komplett überarbeitet und sich an sein Lebenswerk gemacht. Was nach 44 Jahren endete durch einen tödlichen Unfall. Bis dahin war nur ein kleiner Teil der Basilika fertiggestellt. Erschwerend kam hinzu, dass der Bürgerkrieg all seine Entwürfe, Modelle, etc. fast zerstörte und nur mit viel zusätzlicher Arbeit die Pläne und Modelle durch ehemalige Mitarbeiter und Architekten, sowie Fotos rekonstruiert werden konnten.

So entstand Stück für Stück ein architektonisches Meisterwerk, das religiöse Symbolik mit der Schönheit der Natur verbindet und bis heute in seiner unvollendeten Pracht begeistert: die Basilika de la Sagrada Família in Barcelona. Mit einer Höhe von 172 Metern und Grundmaßen von 90 mal 60 Metern erhebt sich das monumentale Bauwerk aus Sandstein und Granit – und beeindruckt noch immer als eines der außergewöhnlichsten Bauprojekte der Welt.

Die Basilika gehört zur Epoche des katalanischen Modernisme, einer Stilrichtung, die Ende des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit erreichte und sich durch organische Formen, innovative Bautechniken und reich verzierte, dekorative Elemente auszeichnet. Antoni Gaudí gilt als einer der bedeutendsten Vertreter dieser Bewegung.

Frank Lloyd Wright (1867 – 1959)

Frank Lloyd Wright war ein US-amerikanischer Architekt, geboren 1869. Sein Einfluss auf die moderne Architektur wirkt bis heute nach.

Zu seinen außergewöhnlichen Projekten gehören das Fallingwater-House in Pennsylvania sowie das Guggenheim-Museum in New York. Für Frank Lloyd Wright war das Zusammenspiel zwischen Menschen und Natur von enormer Bedeutung. Seine Architektur hatte immer den Anspruch, sich in die natürliche Landschaft zu integrieren. Sein innovativer Einsatz von großen Fenstern, Oberlichtern und Atrien ermöglichten genau dieses harmonische miteinander vom Innen zum Außen. Zukunftsweisende Bauverfahren und der Einsatz von neuartigen Materialien waren für ihn von großer Bedeutung.

Er prägte den Prärie-Stil, der durch die weiten Landschaften des Mittleren Westens der USA inspiriert wurde. Mit Horizontalen Linien, flachen Dächern und offenen Grundrissen nahm er die großzügigen Flächen in Anspruch. Ein wunderbares Beispiel hierfür das Robie House in Chicago.

Das Taliesin West mitten in der Wüstenlandschaft zeigt, wie es Frank Lloyd Wright glückt, seine Bauwerke auf natürliche Weise in die Umgebung zu integrieren. Das Gebäude diente nicht nur zum Zwecke als Wohnhaus, sondern auch als Atelier und Schule für Architektur. Hier reden wir vom Jahr 1937, somit zählt Frank Lloyd als Pionier, der mit seinen Visionen und Prinzipien die Architektur im 20. Jahrhundert beeinflusst hat.

Le Corbusier (1887 – 1965)

Ein weiterer Vorreiter der Moderne ist Charles-Eduard Jeanneret, der sich in Le Corbusier unbenannte. Ein Architekt, Architekturtheoretiker, Stadtplaner, Maler, Zeichner, Bildhauer und Möbel -Designer. Er begann seine Karriere in den frühen 1900er Jahren und hatte seine ersten Erfolge in den 20er Jahren. Der Architekt zählt zu den bedeutenden Vertretern der modernen Architektur und prägte maßgeblich die Prinzipien des Internationalen Stils. Le Corbusier ließ sich bei mehreren seiner Werke, darunter der Villa Savoye (1929), der Unité d’Habitation (1952), Notre Dame du Haut (1955) und dem Kloster La Tourette (1960), von der gotischen Architektur – beispielsweise von Notre-Dame – inspirieren.

Wichtige Elemente aus der gotischen Architektur waren für Le Corbusier die Lichtführung und die Funktionalität. Darüber hinaus nahm Le Corbusier viele Impulse aus der modernen Kunst, Natur, Funktionalismus, indischer Architektur, Antike Architektur, Technologie und Maschinenbau in seinen Entwürfen auf.

Walter Gropius (1883 – 1969)

Walter Gropius rief mit dem Bauhaus eine der einflussreichsten Schulen für Architektur und Design ins Leben. Die Bauhaus-Architektur läutete die Moderne ein, doch wie so oft waren die Anfänge schwierig. Gründer Walter Gropius hatte eine klare Vision, die er unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1919 in die Tat umsetzte.

Er erweckte das „Staatliche Bauhaus in Weimar“ ins Leben – eine moderne Kunst- und Kunstgewerbeschule. Dort fand Design der Zukunft statt, hier sollten Produkte für jedermann gestaltet und entwickelt werden. Aber auch Bereiche wie Bühnenbild und Fotografie gehören zum gesamtgestalterischen Konzept.

Seine Idee lautete: „Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau!“. Da seine Ansätze bei konservativen Kreisen wenig beliebt waren, führte die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 zur sofortigen Auflösung des Bauhauses. Viele der damaligen Künstler und Architekten wanderten daraufhin aus – etwa nach Frankreich, Großbritannien, in die Schweiz oder, wie Walter Gropius selbst, nach Amerika.

Das neunstöckige Walter-Gropius-Haus entstand in Berlin im Hansaviertel. Sein eigenes Wohnhaus in Massachusetts, in dem er rund 30 Jahre verbrachte, zählt ebenfalls zu seinen wichtigen Werken. Sein höchstes Gebäude, der oktogonale Wolkenkratzer „MetLife Building“ in New York mit 60 Etagen, wurde 1963 fertiggestellt. Das Bauwerk entstand in Zusammenarbeit mit dem italienischen Architekten Pietro Belluschi und dem Stararchitekten Emery Roth.

Eine arbeiterfreundliche Umgebung mit dem Fagus-Werk schaffte Walter Gropius gemeinsam mit dem Designer Adolf Meyer. Zu damaliger Zeit 1911 kümmerte das Wohl der Arbeiter noch kaum jemanden. Mit der gläsernen Fassade schaffte Gropius lichtdurchflutete Arbeitsbereiche, die dadurch eine bessere Umgebung für die Arbeitnehmer schaffte.

Lina Bo Bardi (1914 -1992)

Genau diesen sozialen Aspekt hat auch die geachtete Architektin Lina Bo Bardi mit italienischen Wurzeln in ihren Entwürfen, Bauten, Möbeln, Ausstellungen und Theorien aufgenommen. Lina Bo Bardi arbeitet zunächst als Architektin in Italien, dann arbeitet sie einige Zeit als stellvertretende Schriftleiterin der Zeitschrift Domus. 1946 wandert sie mit ihrem Mann nach Brasilien. Kaum ist sie im neuen Land Brasilien angekommen, schafft es Lina Bo Bardi, den lokalen Materialien und der traditionellen Bauweise in ihren Werken von moderner Architektur einen Platz zu geben. Sie arbeitet mit einer klaren Formsprache, oft geprägt von rohem Beton und Glas. Mit starken Farben und klaren Strukturen setzt sie Akzente. Sie schafft es, mit ihren Entwürfen kulturelle und gesellschaftliche Begegnungen in ihrer Architektur zu erzeugen.

Bo Bardi arbeitete im Kontext des Modernismus und interpretierte dessen Prinzipien auf einzigartige Weise. Ihr Ansatz war ein eklektischer Modernismus, der Elemente der brasilianischen Tradition und des Alltagslebens integrierte und dadurch innovative und oft unkonventionelle Lösungen hervorbrachte. Zu ihren bekanntesten Werken gehören das „Glashaus“ in São Paulo, das Museu de Arte de São Paulo (MASP) mitten im Stadtzentrum sowie der Pavilhão da Bienal.

Norman Foster (1935)

Aus Südamerika geht es zurück in unsere Hauptstadt nach Berlin. Norman Foster hat sich dort mit dem Reichstagsgebäude in Berlin verewigt. Er kombiniert historische Elemente mit zeitgenössischem Design und schafft eine ideale Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Auch zwischen den Architekten Lina Bo Bardi und Norman Foster gibt es einen gemeinsamen Nenner – nämlich ihre Leidenschaft dafür, Räume zu schaffen, die das gemeinschaftliche menschliche Erlebnis in den Mittelpunkt stellen. Beide berühmten Architekten des 21. Jahrhunderts eint somit eine klare visionäre Haltung.

Norman Foster, geboren 1935 in Manchester, hatte schon früh die Idee, Architekt zu werden. Abstammend aus einer Arbeiterfamilie ist er seinem Traum gefolgt und hat sich zu einem berühmten und gefragten Architekten entwickelt. Mit seinen innovativen Ideen begeistert er seine Anhänger. Bei seinen Entwürfen spielen Hightech-Materialien wie Glas und Stahl eine wichtige Rolle, auch die ökologischen Ansprüche im Sinne von Nachhaltigkeit finden in seiner Architektur einen wesentlichen Platz. Wo auf der Welt ist Norman Foster zu finden? Unter anderem in Madrid mit dem Wolkenkratzer Torre Caja, in Berlin mit der Reichstagskuppel, im kalifornischen Cupertino nahe Los Angeles mit dem Apple Park (auch bekannt als Apple Campus 2) und natürlich in London mit dem „30 St Mary Axe“ (The Gherkin – englisch für Gewürzgurke) sowie der City Hall.

Auch in Deutschland hat Norman Foster sich gestalterisch verewigt mit der Allianz-Arena, Messe Frankfurt neuer Eingang und Foyer sowie bei dem Masterplan für die Entwicklung der Stadt Frankfurt. Sein Büro Foster & Planer ist bekannt für seine interdisziplinäre Zusammenarbeit in verschiedenen Bereich der Architektur, Design und der Stadtplanung. Der Hauptsitz befindet sich in London.

Zaha Hadid (1950 – 2016)

Das nächste leuchtende Sternchen am Architekturhimmel hatte auch ihr Büro in London. Zaha Hadid, geboren in Bagdad, Irak war eine irakisch-britische Architektin und die erste Frau, die den renommierten Pritzker Preis für Architektur gewann. Der Preis wurde 1979 von der Pritzker-Familie ins Leben gerufen und soll herausragende Leistungen in der Architektur würdigen. Den Preis hat Hadid 2004 erhalten. Ihren Durchbruch hat Hadid mit dem Vitra Fire Station in Weil am Rhein 1993. Es folgten zahlreiche internationale herausragende Architekturwerke von Zaha Hadid, wie das Heydar-Aliyev-Zentrum in Aserbaidschan, Riverside Museum in Glasgow, Messner Mountain, Museum in Corones, Hungerburgbahn in Innsbruck, Library and Learning Center der Wirtschaftsuniversität in Wien, u. v. m.

Was macht Zaha Hadid Architektur so besonders? Ihr Design spricht eine eigene Sprache. Fließende, organische Formen mit kurvenreichen Linien und asymmetrischen Strukturen vermitteln sie dem Betrachter ein Gefühl von Leichtigkeit und Dynamik. Kein Blickwinkel ähnelt dem anderen. Eine eigene Geometrie, die es erlauben einzigartige und einprägsame Gebäude entstehen zu lassen. Futurismus spiegelt sich immer in ihren Entwürfen. Mit innovativen Materialien setzt sie Maßstäbe und geht einen Schritt weiter. Dennoch schafft sie es funktionale Räume zu schaffen, die auch ihren Zweck erfüllen meist ausreichend Spielraum und Flexibilität gewährleisten.

Ihr Spektrum reicht von Architektur, Innenarchitektur, Design, Produktdesign und Stadtplanung. Mit ihren innovativen Ideen hat Zaha Hadid ein großes Erbe hinterlassen, von dem noch viele Architekten partizipieren.

Frank Gehry (1929)

Auch der nächste weltbekannte Architekt und Designer, Frank Gehry, hat – ähnlich wie Zaha Hadid – die Grenzen der traditionellen Architektur überschritten. Beiden gelang es, die Wahrnehmung von Architektur als eigenständige Kunstform zu erweitern. Frank Gehry wurde in Toronto geboren und emigrierte später in die USA. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in zahlreichen Architekturbüros. Im Jahr 1962 eröffnete er sein eigenes Büro in Los Angeles.

Frank Gehry entwarf zahlreiche ikonische Bauwerke, darunter das Guggenheim-Museum in Bilbao, das „Dancing House“ in Prag, die Fondation Louis Vuitton in Paris, die Gehry Residence in Los Angeles sowie die Walt Disney Concert Hall.

In seiner gestalterischen Historie zeichnet sich immer wieder der Dekonstruktivismus in Form von Asymmetrien, Fragmentierung sowie mit dem Spiel von Materialien.

Kazuyo Sejima (1956)

Nur etwa 12 Flugstunden entfernt lebt Kazuyo Sejima, eine japanische Architektin, die sich mit zahlreichen Erfolgen international einen Namen gemacht hat – unter anderem durch das New Museum of Contemporary Art in New York. Mit ihrem minimalistischen Ansatz reduziert sie Architektur konsequent auf das Wesentliche und schafft es dadurch, eindrucksvolle und zugleich fokussierte Bauwerke zu gestalten.

In Ihrer Architektur spielen Transparenz und Licht eine wesentliche Rolle. Mit großen Fenstern und lichtdurchlässigen Materialien schafft sie helle und einladende Atmosphären und fördert eine Verbindung zwischen Innen- und Außenräumen. Sie legt großen Wert darauf, dass die geplante Architektur sich in das Gesamtbild integriert, d.h. es soll eine harmonische Umgebung geschaffen werden. Ob in landschaftlichen oder städtischen Gebieten – es muss sich ins Gesamtbild fügen.

Die Architektin verfolgt gerne auch interdisziplinäre Ansätze, wie zum Beispiel beim 21_21 Design Sight, einem Designmuseum in Tokio, das sie gemeinsam mit Ryue Nishizawa entwarf. Die Architektur versteht sich als eigenes Kunstwerk und bietet für wechselnde Ausstellungen Platz, um sich zu entfalten. Mit dem interdisziplinären Ansatz schafft sie es, Kunst und Architektur nahtlos ineinander übergehen zu lassen. Sie hat als zweite Frau den Pritzker Preis 2010 erhalten.

Jean Nouvel 1945

Jean Nouvel versteht es meisterhaft, innovative und zukunftsweisende Architektur lebendig werden zu lassen. Seine Entwürfe und Projekte ziehen oft durch skulpturale, außergewöhnliche Formen Aufmerksamkeit auf sich. Dabei folgt er keinem klassischen Stil, sondern lässt sich bewusst von den kulturellen und historischen Kontexten des jeweiligen Standorts inspirieren.

Nouvel arbeitet intensiv mit Licht und Schatten, um das natürliche Licht optimal in Szene zu setzen. Er experimentiert gerne mit unterschiedlichen Materialien und Oberflächen, um faszinierende visuelle Effekte zu erzeugen. Auch die klimatischen Bedingungen des jeweiligen Ortes spielen für ihn eine entscheidende Rolle bei der Materialauswahl. Indem er innovative Technologien nutzt, gelingt es ihm, seine visionären Entwürfe in die Realität umzusetzen.

Dieser experimentelle Ansatz zeigt sich besonders deutlich in seinen Projekten wie dem National Museum of Qatar, dem Tower 25 auf Zypern, dem One Central Park in Australien oder dem Louvre Abu Dhabi.

Bereit, dein eigenes Meisterwerk abzusichern? Wir sind für dich da!

Natürlich gibt es noch unzählige weitere berühmte Architekten, Designer und Künstler, die uns mit ihren Visionen den Weg in die Moderne geebnet haben – viel zu viele, um sie alle in einem einzigen Beitrag zu erwähnen. Doch keine Sorge, in einem zukünftigen Blogartikel holen wir das garantiert nach!

Zugegeben, keiner der oben genannten Stararchitekten ist bei uns versichert. Aber solltest du gerade dabei sein, dein eigenes Architekturbüro zu gründen, oder leitest du bereits ein renommiertes Büro, haben wir auf jeden Fall genug kreative Ideen und umfassendes Know-how, um genau das passende Versicherungspaket für dich zu schnüren.

Interesse geweckt? Dann melde dich jederzeit gerne bei uns – wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen! 😊

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